Hallo zusammen,
ich war vor Kurzem das erste Mal auf der Strecke und bin auch das PRE-WARM-UP- Rennen mitgefahren. Als ich samstags gegen 10 Uhr meine ersten Runden gedreht habe, konnte ich mir irgendwie nicht wirklich vorstellen, am selben Tag gleich in ein Rennen einzusteigen.
Die Strecke ist aufgrund einiger Faktoren sehr Anspruchsvoll. Eine Mischung aus Harburgring (eng), Rosenheim (Rhythmus) und Leipzig (teilw. sehr schnelle lange Kurven).
Nach einem Tag Training konnte ich sonntags zumindest im Halbfinale ein gutes Ergebnis erzielen, wenngleich der Speed auf die gut trainierte Spitze noch deutlich gefehlt hatte.
2 Tage nach der Veranstaltung bin ich dann noch ein paar Akkus frei gefahren. Auch habe ich erstmals das Stockbike ausgepackt. Und dann hat es sich wie von selber mit den Zeiten ergeben.
Daher ein Tipp im Voraus. Wer die WM mitfahren möchte, sollte das Warm-Up unbedingt mitnehmen. Wenn das zeitlich nicht geht, dann auf jeden Fall bei der WM nicht erst am Donnerstag anreisen, wie das einige in Lotallo oder Grenoble gemacht haben. Hat man den Dreh nach ein bis zwei Tagen aber mal raus, macht das Trainieren irre viel Spaß!
Die Knackpunkte der Strecke meiner Einschätzung nach:
Leistung:
- ist Gift. Was in Lostallo Trumpf war, ist hier tödlich. Packt also die 9er Stern aus und die Delta wieder ein
. Aaron ist mit dem Stock im Supebikefinale (13er) auf Platz 4 gefahren!
Der Belag:
Er wurde wohl schon mehrmals erneuert und ist dadurch gegenüber dem Gras erhöht. D.h., dass man beim Verlassen der Srecke keine Chance hat, wieder zurück auf das Schwarz zu kommen. Versucht man es dennoch, ruiniert man sich beim Ausritt gerne die Radschrauben oder gar das Zahnrad, Riemen usw. Für die ersten Trainingsrunden lieber Ersazteile mitnehmen.
Steinchen:
Da bei den Ausritten meist kleine Steinchen auf die Strecke geschleudert werden, kam es vor allem samstags durch diese beim Training öfters unverhofft zu Abflügen, wenn man die Gerade entlang stach. Erst als wir Sonntags gefegt hatten, war das Problem deutlich besser – gegen null.
Der Griff:
- ist normal. Im Verhältnis zu Ettlingen etwas schlechter, aber völlig ok. Volle Schräglage im Sommer ist sicher drin.
Die Streckenführung :
Quelle: Homepage Track:
http://www.roadracericcione.com/
Weitere Bilder:
http://www.roadracericcione.com/joomla/index.php/foto-gallery-morfeo/view/15.html
....die hat es in wirklich in sich. Das Infield, welches am Tower vorbei in eine Linkskruve beginnt und mit viel Schwung und guter Linie zu nehmen ist, folgt eine Langezogene rechts (bestehend aus drei
Re.- Kurven), die man richtig getroffen sehr schnell in einem fahren kann.
Nimmt man sie zu eng , folgt meist ein Ausritt am Ende der Kurve ins Grün. Nimmt man sie zu weit, dann auch. Klasse Kurve! Darauf folgt eine 180° Spitzkehre links die auf die lange Gerade führt. Diese Spitzkehre wird mit dem Superbike ziemlich hart angebremst, jedoch nimmt man hier am Anfang meist zu viel Speed raus. Eng fahren und laufen lassen und den Speed mit auf die Gerade nehmen. Speziell beim Stockbike
Die Gerade hat einen sehr schnellen Linksknick. Den zu treffen, war für mich mit die schwierigste Aufgabe anfangs gewesen. Trifft man ihn nicht => grün…. oder man fährt sie sicher, dann lässt man dort aber bis zu einer Sekunde liegen. Am Anfang kam es mir so vor, als dass mir die italienischen Kollegen durch das Heck rasen wollen. Echt Wahnsinn die Kurve! Mit dem Stockbike geht sie voll, sofern man sie trifft. Machmal aber auch voll ins Gras
.
Die nachfolgende Spitzkehre ist ähnlich wie Ende der Leipziger langen Geraden, nur deutlich enger. Hier heißt es hart bremsen und eng bleiben. Ebenso im restlichen Geschlängel zum Tower hin. Hier heißt es von der kommenden Kurve für die nächste Kurve fahren. Ich meine damit, dass die Strecke eine extreme Rhythmusgeschichte ist. Selbst trainierte einheimische (ex Doppeltweltmeister usw. ), die im freien Fahren Runden zaubern, brauchen nach einem Zweikampf mindestens eine halbe Runde, bis sie wieder im Rhythmus sind, wenn sie nicht vor dem Rhytmusfinden selber abgeflogen sind. Trifft man eine Kurve nicht richtig, sind die nächsten beiden ebenfalls meist daneben und man verliert kostbare Zeit.
Alles in allem eine schwierige Strecke. Mit dem Stockbike geht es eigentlich und man ist mit 1-2 Akkus und mit dem Supernike 4-8 Akkus auch schon gut geübt - dann hat man sie drin.
Umfeld: Das Umfeld ist aktuell gerade im Umbau. Weiß man das nicht, kann man sich noch nicht so recht vorstellen, wo das alles Stattfinden soll. Es wird z.B. extra für die WM ein Duschhäusle mit angrenzendem Meetingraum gebaut. Ebenso ein Platz, an dem der mobile Kiosk Platz finden wird. Der Fahrestand, die überdachten Schraubertische , wie auch die Streckenumgrenzung sind in verzinktem Stahl gehalten. Alles Behindertengerecht mit Rampe usw. .Bei der WM bekommt man ca. einem Meter Platz auf dem Tisch zugewiesen.
In ca. 100m Entfernung von der Strecke gibt es ebene Flächen zum Campen, wie mir Marino von der Strecke berichtete. Die Leute sind super nett und ich freue mich auf eine WM in kleinerem Umfeld wie die letzten beiden Jahre, mit fahrerisch sicherlich der größeren Herausforderung. Denn hier recht es vor allem im Superbike nicht aus schnelle Runden fahren zu können, sondern man muss mit Weitwinkelblick und einem Auge zum Überholen fahren, ohne dabei selber den Rhythmus zu verlieren.
Ich freue mich drauf und hoffe, dass wir wieder zahlreich erscheinen werden. Wer fragen zu meiner doch etwas längeren gewordenen Ausführung haben sollte, gerne.
Viele Grüße Marc