RC-Motorradforum.de

Hy Leute,

habe mich mal die Tage hingesetzt und den Kettenspanner an der R1 genauer betrachtet. Es hat mich immer aufgeregt, dass die Kettenspannung nicht richtig einzustellen ist. Im bisherigen Fall muss ich die Radmutter öffnen (und zwar richtig locker), dann per Hand so weit verschieben, bis nach Auge die Spannung passt und die Mutter wieder anziehen. Und schon war alles wieder Mist. Beim Anziehen hat sich der Winkel von Rad und Ritzel zur hinteren Schwinge wieder geändert und die Kette war wieder zu straff. Also nochmals öffnen und so weiter und so weiter bis es irgendwann anstandslos ging. Das große Problem liegt darin, dass die Ritzel nicht 100%ig zentrisch laufen und somit die Kette einmal zu locker und dann wieder zu straff ist. Und Einstellungen per Augenmaß sind für Profis keine guten Voraussetzungen.
Also dachte ich mir: Es muss doch gehen, dass die Kette über die Stellschraube ordnungsgemäß einzustellen ist. Ich weiß nicht was sich der Hersteller so gedacht hat, als ihm dieser Gedankenblitz einfuhr. Sinnvoll wäre diese Methode nur, wenn ich die Radmutter nicht anspannen müsste. Dann hätte ich eine variable aber permant gespannte Kette. Aber in unserem Fall ist es nur so richtig: Wenn ich die Stellschraube nach rechts drehe, spannt sich die Kette und wenn ich nach links drehe, wird sie wieder locker.
Und so habe ich das realisiert. Zunächst die komplette Schwinge ausbauen und alle Schrauben und Achsen entfernen. Nun mit einem ø6mm Bohrer die Stellschraubenbohrung erweitern und bis zur Achsloch ganz durchbohren (Innerer Anschlag entfernen). Etwa 6mm von hinten ein ø2mm Loch komplett quer (also von links nach rechts) durch die Schwinge bohren und ein ø3mm Gewinde durchgehend schneiden. Hier links und rechts je eine Madenschraube ø3mm ca. 2mm eindrehen. Die Stellschraube von hinten einsteken und die Madenschrauben gleichmäßig von beiden Seiten bis zur Stellschraube (Gewindeteil) eindrehen. Dies ist nun unser neuer Anschlag. Danach die Madenschrauben nur soweit wieder herausdrehen, bis die Stellschraube frei laufen kann. Die Spannfeder durch das Achsloch auf die Spannschraube auffädeln und die Achse seitenrichtig durch das Achsloch einstecken. Dabei muss die Feder etwas zusammengedrückt werden. Nun die Stellschraube soweit in die Achse eindrehen, bis ein fester Sitz vorhanden ist. Schwinge Reifen mit Ritzel und Kette wieder zusammenbauen. Fertig. Nun kann ich beim nach rechts Drehen die Kette spannen und beim nach links Drehen wieder lockern. Beim lockern drückt die Feder die Hinterachse nach vorne, so dass ich nicht mit der Hand nachhelfen muss. Die Radmutter muss nach wie vor gelöst werden, aber eben nur gelöst und nicht halb herausgedreht werden, so dass beim Wiederanziehen nicht die riesige Differenz der Kettenspannung entsteht. Und ich kann nach dem Verstellen der Spannschraube gleich einen Handversuch starten, ob die Kette irgendwo überspannt wird, noch bevor ich die Radmutter wieder anziehe. Wenn alles gut passt, die Madenschrauben mit Schraubensicherungslack mittel gegen herausdrehen sichern. Viel Spass beim Nachbau. Wenn Ihr lust habt, könnt Ihr mal kurz posten, ob alles funst.
Da Bilder bekanntlich mehr sagen, als tausend Worte, hier ein paar.

Hallo Bike Racer,
Super Idee mit dem Kettenspanner.

Mfg uwe

Super Idee und tolle Bilder, BikeRacer!

Einen (winzigen) Verbesserungsvorschlag hätte ich dazu:
Die Löcher für die Madenschrauben nicht seitlich sondern von oben nach unten bohren, da bleibt mehr Material fürs Gewinde.

Gruss,
roboracer

Hi BikeRacer, wie hast du denn die Bilder ins Forum gekriegt? Ich würde auch gerne mal welche veröffentlichen, weiss aber leider nicht wie.

Grüße elmmi