Auch aus meiner Sicht ein kleiner Bericht.
Wir (die Gartenzwergin und ich) sind am Sonntag nach Göteborg geflogen, und von dort mit dem Mietwagen erstmal zum Campingplatz. Unser Hütterl bezogen, und danach noch den Weg zur Strecke erkundet, und bekannte Gesichter begrüsst.
Montag gings bei bewölktem Himmel gleich in der Früh (also gegen 9) auf die Strecke.
Das Gras war noch nass, was mein Bremsservo gleich mal zum Totalausfall brachte.
Nun folgten rund 3 Stunden Fiasko. Das neue Ersatzservo funktionierte zwar, bremste aber nicht. Irgendwas war außer Maß. Nach ungefähr 20x Zerlegen, neu justieren und wieder einbauen habe ich dann schlussendlich hinter dem Servo etwas beigelegt, und somit die fehlenden Zehntel wiedergefunden. Verstanden hab ich das Problem noch immer nicht.
Während der ganzen Schrauberei habe ich dann noch 2-mal den Akku falsch angesteckt, was meine Haupt-Antriebscombo mit fehlendem Punch quittierte. Lag eventuell nur am halb weggeschmorten Stecker, sicherheitshalber habe ich jedoch gleich auf Ersatz-Regler und Motor umgebaut.
Irgendwann am späteren Nachmittag konnte ich dann doch noch ein paar Akkus fahren. Die Rundenzeiten habe ich mir zu dem Zeitpunkt gar nicht angesehen, die waren klarerweise grottenschlecht.
Die Strecke in Lidköping ist genial, mit überhöhten Kurven, einem engen Infield und viel Auf und Ab. Von der 3. überhöhten Haarnadel zur Schikane gibts einen Linksknick, der voll gefahren werden kann - wenn man rechtzeitig aufstellt, und den Bremspunkt zur Schikane trifft. Das hat bei mir eigentlich erst am Sonntag so halbwegs funktioniert..
Egal - Zusammenpacken, Abendessen (Läckö Grillen!
), und ab in die Federn. Ein bisschen gejuckt hats in der Nacht ja schon, aber das waren sicher die Gelsen..
Und nachdems heuer zum zweiten Mal kein reiner Männer-Renn-Urlaub war, sondern meine bessere Hälfte mitgekommen ist, war am Dienstag SightSeeing angesagt. Auf zum Läckö Schloss (oder Läckö Slott, wies in Schweden heißt)! War sehr interessant, vor allem weil der englischsprachige Führer die Geschichte sehr unterhaltsam präsentiert hat. Danach noch das nahe Fischerdorf begutachtet, und ein wenig in Lidköping herumgelaufen, und schon war der Tag vorbei.
Nachdem das Wetter sowieso nicht sehr berauschend war, hätte ich auf der Strecke sowieso nur das Regenbike abstimmen können.
Mittwoch gabs dann in der Früh gleich mal Training in Gruppen, mit Auswertung der 3 schnellsten zusammenhängenden Runden. Sehr ernüchternd, mir fehlten über 3 Sekunden auf die Spitze - pro Runde!
Am Nachmittag durfte wieder frei trainiert werden, da gings dann mit jedem Akku besser.
Ahja, die Gelsenstiche - trotz Gelsenstecker und "NoBite" Spray wurden die roten Pünktchen immer mehr - komische Sache diese schwedischen Moskitos..
Donnerstag startete dann das offizielle Zeittraining. Da ich die letzte WM auf Platz 13 beendet habe, und einige der letztjährigen Top10 Fahrer nicht angereist sind, durfte ich in der schnellen Gruppe mitfahren. Zumindest bis nach dem Zeittraining, dann war ich auf 14
Danach gings in die Qualis, wie letztes Jahr beschlossen rundenbasiert mit Punkten pro Runde - wie bei 1:12.
Beim 1. Teammanager-Meeting kam natürlich auch prompt der Antrag dieses System wieder abzuschaffen - ist ja viel zu kompliziert, und überhaupt. Nach 6 Quali-Läufen bei verschiedensten Wetterbedingungen, die alle faire Bedingungen für jeden boten, waren dann am Sonntag doch 9 von 11 Managern für die Beibehaltung des Punktesystems
In den Qualiläufen liefs bei mir eigentlich nicht so schlecht, aber wie immer 1-2 Lieger zu viel, und der Linksknick war mir noch immer nicht sympathisch. Resultat für die Final-läufe also Platz 13, und somit B-Finale.
Die Schweden legten viel Wert auf einen guten Zeitplan, und darauf dass alle Finale 3-mal gefahren wurden. Meinem Gefühl nach hätte der Zeitplan ruhig straffer sein können, aber so hat alles sehr gut und locker funktioniert.
Die erste Runde E bis B Finale wurde am Samstag gefahren. Fredrik (A-Final fahrer und einer der Haupt-Organisatoren vor Ort) machte dann gleich noch den Kommentator, und die Fahrervorstellung.
Mein Finale wurde gleich mal mit AC/DC begonnen, somit war für mich schon mal klar dass das nur gut werden kann
Nach dem Start war ich kurz auf der 2, musste gleich darauf aber Nico wieder vorbeilassen, weil ich noch nicht im Rythmus war. Ich konnte somit als 3. das Duell an der Front relativ gelassen beobachten. Ende der Geraden haben sich die Beiden dann gleich mal gegenseitig aus dem Rennen genommen, und ich konnte grinsend innen vorbeifahren. Danach gings nur mehr darum die Nerven zu bewahren, und keinen Crash zu bauen. Ist mir gelungen, somit 1. Finale gewonnen.
Samstag abend gings dann ab auf die Kartbahn. Mehr als 30 Fahrer hatten sich gemeldet, in 3 Gruppen gings auf die Strecke. Pünktlich zum Qualifying begann es natürlich zu nieseln, die Strecke war somit feucht. Ich hatte richtig Spaß mit dem Kampf gegen Unter- und Übersteuern. Zurück in der Box zeigte sich, dass meine beste Runde immerhin für Startplatz 3 reichte, 1 Sekunde schneller als der passionierte Kartfahrer Panti
Nach den 3 Qualifyings wurden die Startplätze für die Finale eingeteilt, und es begann richtig zu regnen. Aquaplaning an der Hinterachse ist ein sehr interessanter Fahrzustand..
Zum Rennen gibts aus meiner Sicht nicht mehr viel zu sagen - hab mich vor der ersten Haarnadelkurve gedreht (sehr spaßig mitten im Pulk von 13 Karts), und bin dann hinterhergefahren. Dank Regenoverall und Rennoverall war ich danach halbwegs trocken, die Jungs aus der ersten Partie waren teilweise nass bis auf die Haut.
Sonntag liefs für mich dann leider nicht mehr. Im 2. Finale gabs einen Frühstart, der mich irgendwie aus dem Konzept brachte (ich war fix der Meinung der Start wird wiederholt). Somit gleich mal Crash in der 2. Kurve, und bei der Aufholjagd dann im Linksknick ein herumliegendes Bike abgeschossen. Nach kurzem Boxenstop (Danke Peter!) gings mir dann nur noch um die schnellste Runde, die ich mir noch holen konnte.
Im 3. Finale hat dann ein technischer Defekt zugeschlagen, und das Vorderrad blockiert. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Stefan, der mit meinem Bike um die halbe Strecke gelaufen ist, um mir die Weiterfahrt zu ermöglichen!
Wie Rene schon geschrieben hat. lief es für den Rest der Truppe großteils besser. Andi konnte einen Top Platz in der Stock-Klasse erreichen. Noch ein Jahr Training, dann muss Panti sich schon warm anziehen!
Für Rene liefs beim Qualifying auch nicht so besonders, aber er konnte zumindest in den Finalen dann halbwegs zu seiner Form finden.
Zu Steff brauch ich eh nix zu sagen - großartig gefahren!!
Rudi hatte in den Qualis massive Probleme mit seinem Motor, und konnte sich gerade noch fürs Finale qualifizieren. Nur um dann in den Aufwärmrunden festzustellen, dass die Frontbremse ausgefallen ist - als erfahrener Racer ist er die 30 Minuten halt ohne Vorderbremse durchgefahren - Respekt!
Und Panti - tja.. Wieder mal den Titel verhaut - aber nächstes Jahr ist ja auch wieder WM!
Besonders gefreut hat mich:
- Der Zusammenhalt aller Fahrer, egal welcher Nationalität. Da springt auch schonmal ein Schwede als Streckenposten ein, wenn man im Stress ist und ihn nett fragt.
- Das Wiedersehen mit vielen netten Bekannten von den letzten 5 WMs
- Das Ergebnis vom Bastelpeter und seinem Knicki - A-Finale mit dem eigenen Bike - TOP!!
Achja, die Gelsendippel - Sonntag abend sind die dann bei Karin derart aufgegangen, dass wir ins örtliche Spital gingen. Dort gabs Anti-Histamin-Tabletten, und einen Brief an den Campingplatz, uns doch bitte ein Bettwanzen-freies Quartier zu geben. Nachdem rund 20 andere Teilnehmer ebenfalls auf dem Platz dort waren, und niemand sonst Mitbewohner hatte, wars wohl einfach Pech.
Wieder zuhause angekommen verging der Rest der Woche logischerweise damit alles gründlichst zu waschen, um evtl. mitgebrachte Viecher abzutöten.
Mein Fazit zur heurigen WM:
Sehr schönes Land, tolle Organisation, tolle Strecke, und in Zukunft schau ich mir die Betten gleich zu Beginn genauer an..