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Hallo

In diesem Bericht möchte ich Euch über meine Erfahrungen über den Einbau eines neuen Motors mit Seilzugstarter in die Ducati 999 R Nitro berichten.

Diesen Umbau habe ich selbst für mich erdacht, ich habe nichts aus anderen Foren entnommen, also alles in Eigenarbeit entwickelt.

Ich habe mich für den Umbau entschieden, weil ich keine Lust hatte den Motor mit dem Akkuschrauber zu starten. Ich habe das Motorrad gekauft und gleich mit dem Umbau begonnen. Ich kann Euch also nichts sagen wie der Original Thunder Tiger Motor läuft, weil ich diesen nie in Gebrauch hatte.

Ich habe mich für einen OS Max 12 CV RX Motor entschieden. Ich habe schon einen OS Motor in meinem Verbrennerauto und bin damit sehr zufrieden gewesen. Ob dieser Motor in die Ducati passte wusste ich vorher nicht. Ich habe ihn einfach auf „Gut Glück“ günstig gekauft.

Dieser Motor hat laut Herstellerangaben:
2,11 cm³ , ca. 1 PS bei 31000 U/min

Der Motor hat einen Seitenauslass, was wichtig für den Einbau in die Ducati ist. Wichtig ist auch das der Motor einen Drehvergaser (Rotary Carb) hat.

Einbau:

Der Motor passt von den Abmessungen her so wie er ist in die Ducati rein. Aber es muss viel an den Anbauteilen gebastelt werden.

Die Motorhalterung ist die Originale und auch der Krümmer mit Resorohr habe ich vom Originalmotor genommen. Ich habe den Krümmer aber mit selbst sichernden Muttern am Motor befestigt, da das Gewinde im Krümmer nach 2 mal anziehen schon ausgeleihert war.

Die Kurbelwelle vom OS Motor musste ich kürzen, da sie viel zu lang war. Ich musste mir einen neuen Kurbelwellenadapter besorgen. Den habe ich beim „Grossen C“ gekauft.
Der Kurbelwellenadapter nennt sich „passend für O.S.- Welle für 2,5 ccm Motoren“.
Kupplung mit Glocke und Schwungscheibe habe ich alles vom Original Motor übernommen. Das passte alles so wie es war.

Der Einbau des Seilzugstarters war schon schwieriger. Die Ducati ist nämlich nicht dafür geeignet um auf Seilzugstarter umzurüsten.

Als erstes musste ich die Motorrückplatte von der Halterung für den Seilzugstarter aussägen. Also ein Loch bohren und von innen aussägen, wie bei einer Laubsägearbeit.

Wie auf den beiden Fotos zu sehen ist, an der roten Linie entlang sägen. Man hat dann einmal die Motorrückplatte für sich allein und den „Ring“ wo der Seilzugstarter angeschraubt ist.





Die Motorrückplatte wieder auf den Motor schrauben.

Der Seilzugstarter muss von außen auf den Rahmen geschraubt werden, dafür sind jetzt folgende Maßnahmen notwendig.
Den Motor in das Chassis einbauen, dabei den „Ring“ schon über die Freilauflagerwelle legen. Den Krümmer festschrauben und dann den Motor ausrichten und festschrauben.

Die Freilauflagerwelle ist lang genug, so das der Seilzugstarter von außen draufgeschraubt werden kann. Für den Zwischenraum zwischen Motorrückplatte und Freilauflager habe ich das Innenleben eines Kugellagers genommen. Dies passt schön auf die Freilauflagerwelle.




Jetzt müssen Löcher gebohrt werden die den Seilzugstarter halten. Also der „Ring“ ist innen, dann kommt das Chassis und dann der Seilzugstarter. Den Seilzugstarter habe ich mit dem Freilauf auf die Freilauflagerwelle gesteckt und ich konnte mir so die Bohrlöcher anzeichnen und bohren.
Das Seilzugstartergehäuse musste auch noch befräst werden, da eine Motorhalterungschassisschraube und die Lageraufnahme störte. Ich habe das Freilauflager nicht ganz in das Seilzuggehäuse gesteckt, aber es hält bombenfest.





Das war es auch schon. Nun konnte ich den Seilzugstarter festschrauben. Allerdings musste ich mehrmals die Bohrlöcher korrigieren und das Seilzugstartergehäuse nachfräsen bis alles passte. Dies war eine ewige Rumprobiererei. Aber jetzt ist alles schön leichtgängig.

In der Karosserie habe ich die Größe des Seilzugstarters ausgeschnitten.

Da jetzt der neue Motor eingebaut war, wurde mir bewusst dass er auch mehr Temperatur erzeugen würde. Ich denke mir dass der Originale Kunststofftank das nicht mitmachen wird.

Also habe ich mir einen Aluminiumtank besorgt, damit ich keinen durchgeschmolzenen Tank bekomme.

Der Einbau des Alu-Tanks war auch nicht so einfach. Ich weiß nicht ob es am Motorenumbau liegt, aber meiner Meinung nach ist der Tank zu groß. Die Karosserie ging nicht mehr drauf, sie stieß unten am Tank dermaßen an, dass ich nicht ohne Gewalt die Karosserie über die Pins ziehen konnte.
Ich habe also versucht den Tank „Höher“ zu legen. Da stieß er aber schon gegen den Hauptdüsennadelstock. Ich habe den Hauptdüsennadelstock ausgebaut und ihn zerlegt. Dann habe ich den Messingstock um 1mm gekürzt. Auch nach der Kürzung kann ich die Hauptdüsennadel noch 4 Umdrehungen ohne Probleme herausschrauben.
Jetzt liegt der Tank ein paar Millimeter höher, aber die Karosserie ist immer noch sehr Schwergängig auf die Pins zu bekommen.
Ich habe im unteren Teil der Karosserie auf jeder Seite eine Aussparung gefräst damit der Tank etwas mehr Platz hat. Das sieht jetzt zwar nicht mehr so gut aus, aber ich habe vor mir meinen eigenen Dekorbogen mit einem Laser Farbdrucker zu fertigen. Dann fallen die beiden Löcher nicht mehr auf.

Der Seilzugstarter wird ganz gut vom Fahrerbein verdeckt. Zum starten kann man das Bein des Fahrers einfach nach oben drehen und kommt so ganz einfach an Seilzug heran.






Alle Arbeiten die ich an meiner Ducati gemacht habe:

Stärkeres Gas / Brems Servo
Failsafemodul
Vorderradscheibenbremse in die ich Löcher gebohrt habe (Linke Bremsscheibenatrappe entfernt)
2 Aluminium Lenkungsdämpfer
5 Zellen Empfängerakkupack
Aluminiumtank
Motorumbau auf OS Max .12 CV-RX
Spezialluftfilter (Eigenbau/Material vom „C“)
Spritfilter

So das sind meine Umbauarbeiten. Ich schätze dass ich ca. 40 Stunden an den ganzen Umbauarbeiten gesessen habe. Bis jetzt bin ich auch noch keinen Meter gefahren. Ich warte auf schönes Wetter zum einlaufen lassen des Motors.

Wenn die Ducati dann läuft gebe ich Euch Bescheid.

Ich hoffe das ich mit meinen Erfahrungen Hilfestellungen geben konnte.

Gruss Sven